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Torsten Grosch - Projekt
Installation "Endorphin 1.1 - Betarelease"
Haike Rausch, Torsten Grosch 2004
Metallregal,
mit Wasser gefüllte Flaschen, Wasserkanister, Metallschale, Tropf mit Schlauch
und Leuchtdiode, Kontaktmikrophon, Audiobox.
Das Empfinden
von Glück ist individuell verschieden und an die unterschiedlichsten äußeren
Ereignisse oder inneren Prozesse gekoppelt. Vor allem gibt es keine eindeutige
Definition über das, was Glück ist. Glück wird als etwas Flüchtiges
umschrieben. Rein körperlich hängt das Gefühl von Freude oder
Glück mit der Produktion bestimmter Hormone zusammen, sogenannter Endorphine.
Mit der Installation bieten wir ein System zur Anregung der körpereigenen
Endorphinproduktion an. In einem Metallregal befindet sich ein Sortiment
von mit Wasser gefüllten Flaschen, die unterschiedliche Inhaltsstoffe
oder besser Informationen beeinhalten: Von Liebe, Mitgefühl, Freude, Hingabe
oder auch Wunschlosigkeit wird eine Reihe allgemein positiv bewerteter Qualitäten
angeboten. Aber auch Hass, Gier, Neid, Missgunst und weitere sogenannte negative
Eigenschaften oder Gefühle können in flüssiger Form zu sich
genommen werden. Aus einem Kanister läuft Tropfen für Tropfen Wasser
durch einen Schlauch, sammelt sich langsam um eine Leuchtdiode und fällt
dann in eine Metallschale - dieser Prozess verdeutlicht, das das kleinste
Teilchen des Wassers der Informationsträger ist. Der Ton des in die Schale
fallenden Tropfens wird durch ein Kontaktmikrophon über ein Audiosystem
verstärkt. Eine Glückserfahrung erkenne ich erst,
wenn mir das Gefühl des Unglücks bekannt ist. Gefühle, wie Misstrauen
oder Angst sind in bestimmten Situationen überlebensnotwendig. Aus
dem großen Pool der Möglichkeiten, kann ich mich derer extrahierter
Informationen bedienen, die für mein eigenes Glück förderlich
sind.Dieser Wahl voraus geht ein erkenntnistheoretischer Prozess, der filtert,
welche Qualitäten mein persönliches Glück unterstützen und
welche Eigenschaften es eher verhindern. Wir bieten ein Programm an,
was einen Filterungsvorgang im Bewußtsein ermöglicht. Das Programm
? Die Installation ? ist für den Betrachter in der Betaversion freigegeben
- mit der Prämisse, über das Feedback des Betrachters zu einem
Final Release zu kommen.
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