Eröffnungsrede - Einladungskarte/Künstler
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Fotos
Vernetzungsprojekt
"Inseln des Glücks"
Presse
Ausstellung "
viel glück... 2012"
Rede der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes anlässlich
der Eröffnung der Vernissage "Viel Glück . . ." im Zündorfer
Wehrturm am Sonntag, 25. März 2012, 14.00 Uhr
Sehr
geehrte Frau Biesenbach, liebe Künstlerinnen und Künstler, meine
sehr geehrten Damen und Herren, im Namen der Stadt Köln, im Namen von
Herrn Oberbürgermeister Roters - aber auch persönlich - begrüße
ich Sie ganz herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "Viel Glück".
Ein
besonderer Gruß geht an die 30 Künstlerinnen und Künstler,
die mit ihren Werken bei dieser Präsentation vertreten sind. Dass Köln
international als bedeutende Kunst- und Kulturstadt gilt, ist in besonderer
Weise auf unsere berühmten Museen mit ihren Kunstschätzen und auf
viele renommierte Ausstellungsprojekte zurückzuführen. Nicht zu vergessen
das Kölner Schauspiel, die Oper und die Philharmonie.
Aber
zu einer Kunststadt wie Köln gehört noch weitaus mehr: Vor allem
die vielen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, - die sich von
den Möglichkeiten und der blühenden Kulturszene unserer Stadt angezogen
fühlen, - die hier leben und sich von dem, was rund um sie geschieht,
in ihrem künstlerischen Wirken inspirieren lassen.
Und zu einer Kunststadt
gehören insbesondere auch die vielen kleineren Orte, an denen Kunst präsentiert
wird. Gerade das ist es, was die Lebendigkeit und Vielfältigkeit einer Kunststadt
ausmacht.
Die "Inseln des Glücks" sind dafür ein wunderbares
Beispiel. Zumal sie anscheinend wandelbar war: Sie wechseln den Ort und ihren
Körper, je nach den Personen, die sie gestalten, und dem Raum, der sie
umgibt. Heute ist das Glück hier in den Zündorfer Wehrturm eingezogen.
Es ist die nun 7. Station einer Ausstellungsreihe zum Thema "Glück". Einer
Reihe, in der Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland ihre
Positionen ausdrücken mit den Mitteln Malerei, Video, Installation, Fotografie,
Zeichnung und Objektkunst. Im Jahr 2004 initiierte Martina
Biesenbach diese Ausstellungsreihe, bei der sich Künstlerinnen und Künstler
mit Werken zum Thema "Glück" vernetzen. Nach einer ersten Werkschau
unter dem Titel "Inseln des Glücks" im Jahr 2004 in der Deutzer
Brücke folgen weitere Präsentationen - unter anderem:
- 2006
in Wiesbaden ("Glück und Konsum") - im September 2009 in Dortmund
("Glück und Zeit") und - im November 2009 in Köln-Sülz
("Glück statt
").
Die 6. - bislang letzte - Ausstellung
fand 2011 im Hochbunker Köln-Ehrenfeld statt unter dem Titel "Glück,
eine Spur". Dass die 7. Ausstellung nun hier im Zündorfer Wehrturm
zu sehen sein wird, freut mich sehr. Deshalb habe ich auch sehr gerne die
Schirmherrschaft übernommen. Zumal mir der Zündorfer Wehrturm als
Ausstellungsort besonders passend erscheint. Hat dieser Turm doch - mal abgesehen
von seinem Namen -durchaus etwas von einem verwunschenen magischen Charakter,
insbesondere wegen seiner Nähe zum Sehnsuchtsort Rhein. Das alles ergibt
wiederum eine wunderbare Korrespondenz zur mythischen Zahl 7. Keine
Sorge, meine Damen und Herren! Es liegt mir fern, an dieser Stelle einen Exkurs
in die Astrologie zu starten. Vielmehr möchte ich Sie einladen, sich einzulassen
auf die so unterschiedlichen, zuweilen auch sehr kritischen Perspektiven des
Glücks, die diese Ausstellung bietet. Ich wünsche Ihnen - den Künstlern
und den Besuchern -jedenfalls viel Muße und Vergnügen mit den 30
völlig verschiedenen Positionen und Inseln des Glücks. Und natürlich
wünsche ich Ihnen - wie könnte es anders sein: Viel Glück!
Protzklte
& Gierschlunk
nachgedichtet
aus dem Panchatantra von A.J. Weigoni Im
fernen Osten lebte einst ein wilder Stier mit dem Namen: Protzklte!
Vor
lauter mænnlicher Kraft & pbermut verliess er seine Herde riss
die Flussufer mit seinen Hrnern auf weidete auf smaragdgruenem Gras wo
& wann immer er Lust hatte & verwilderte in einem Wald. In
diesem Wald lebte ein Schakal namens: Gierschlunk. Eines Tages schlenderte
er mit seiner Frau am sandigen Flussufer entlang in diesem Moment kam Protzklte
an die gleiche Stelle zum Fluss herunter um zu sich zu laben. Die
Schakalin sagte zu ihrem Mann als sie die herunterhængenden Hoden
des Stiers sah: "Sieh! Zwei riesige Klumpen Fleisch hængen
an diesem Stier herunter die werden jeden Augenblick fallen spætestens
in ein paar Stunden ... Du
musst ihm folgen - ich bitte Dich." "Meine
Liebe, das weiss man nicht." -
wendete der Schakal ein - "Mag
sein... dass sie in ein paar Tagen herunterfallen - vielleicht auch nicht willst
Du mich in ein Boxhorn jagen? Hier
wuerde ich lieber mit Dir bleiben Mæuse fressen die an den Fluss
zur Trænke kommen. Die
kommen immer diesen Weg entlang... Wenn ich dem Stier folge wird jemand
anders hier- herkommen & diese Stelle besetzen Besser ist es das
nicht zu tun Du kennst das alte Sprichwort:" "Wenn
Du etwas was Du sicher hast aufgibst fuer etwas das unsicher ist dann
ist das was sicher war nicht mehr sicher & was unsicher war war
schon vorher verloren." "Komm..." lockte
sie, "... Du bist ein Feigling Du bist mit dem Geringen zufrieden Du
liegst falsch damit! Wir sollen immer voller Tatendrang sein Mænner
besonders!" so sagt das Sprichwort: "Sei
tatkræftig & mæchtig lass Dich nicht zur Trægheit
verfuehren lass Unternehmenslust & Vorsicht sich umarmen dann
ist alles Glueck auf Deiner Seite - es kann nicht anders sein." "...
& ausserdem..." "Lass
niemanden der vom Schicksal geschlagen ist in faule Selbstzufriedenheit versinken." "Es
gibt kein Sesamoel wenn Du den Sesam nicht presst." "& was
Deine Æusserung betrifft ob sie herunter fallen - oder nicht Denke
an das Sprichwort:" "Pure
Masse ist nichts dem Entschiedenen ist Ehre sicher Gott bringt dem Kiebitz
Wasser wer knnte es wagen ihn arm zu nennen?" "Nebenbei
bemerkt mir hængt das Mæusefleisch zum Hals heraus & diese
beiden Fleischklumpen sind gerade dabei herunter zu fallen... Du kannst
Dich mir nicht widersetzen." Als
er dies alles gehrt hatte verliess er die Stelle an der die Mæuse gefangen
wurden & folgte Protzklte Wie
weise ist doch das Sprichwort: "Nur
solange der Mann nicht die Frau in sein Ohr fluestern hrt ihn gegen
seinen Willen zu leiten ist er sein eigener Herr." "&
ausserdem..." "Beim Handeln
: was man nicht tun soll soll man tun... Beim
Bewegen : was nicht sein kann kann sein... Beim
Essen : was nicht gegessen werden soll soll gegessen werden... ...wenn das
Gefluester der Frau den Mann leitet." So
verbrachte der Schakal mit seiner Frau viel Zeit damit dem Stier hinterherzuwandern.
Aber die
Hoden fielen nicht herunter. Schliesslich im
fuenfzehnten Jahr alt & grau geworden sagte er zu seiner Frau: "Lose
sind sie dennoch fest fallen sie ab oder bleiben sie dauerhaft? Ich
habe sie beobachtet bis ins fuenfzehnte Jahr lass uns daraus schliesssen dass
sie auch in Zukunft nicht abfallen werden lass
uns an unseren alten Mæuseweg zurueckkehren." Quelle:
"Gedichte", Hörbuch, Edition Das Labor, Bad Mülheim, 2008 www.kulturnotizen.de
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